Grunderneuerung von Schraubkranzfreiläufen: Unterschied zwischen den Versionen

Aus WikiPedalia
 
(18 dazwischenliegende Versionen desselben Benutzers werden nicht angezeigt)
Zeile 16: Zeile 16:
* Wiederherstellen eines geliebten antiken Freilaufs;
* Wiederherstellen eines geliebten antiken Freilaufs;
* um wieder auf die Straße zu kommen, nachdem sich ein Freilauf zerlegt hat;
* um wieder auf die Straße zu kommen, nachdem sich ein Freilauf zerlegt hat;
* wenn ein Frailaufabzieher nicht funktioniert oder man keinen hat --
* wenn ein Freilaufabzieher nicht funktioniert oder man keinen hat --


ist die Arbeit an einem Freilauf im Allgemeinen die Mühe nicht wert. Die Kugellager eine Freilaufs haben den geringsten Verschleiß aller Lager an einem Fahrrad, weil er sich eigentlich immer nur dann bewegt, wenn er keine Last hat. Mancha Leute ignorieren diesen Rat und versuchen, Freiläufe zu warten. (vielleicht haben sie auch keine Wahl!)
ist die Arbeit an einem Freilauf im Allgemeinen die Mühe nicht wert. Die Kugellager eine Freilaufs haben den geringsten Verschleiß aller Lager an einem Fahrrad, weil er sich eigentlich immer nur dann bewegt, wenn er keine Last hat. Mancha Leute ignorieren diesen Rat und versuchen, Freiläufe zu warten. (vielleicht haben sie auch keine Wahl!)
Zeile 27: Zeile 27:


==Auseinanderbauen==
==Auseinanderbauen==
Belasse den Schraubkranz am Laufrad oder schraube ihn auf ein Laufrad, so dass Du etwas hast, an dem er befestigt ist. Das Lösen des Schraubkranzes mit einem Freilaufabzieher ist eine gute Idee, weil es die Wahrscheinlichkeit reduziert, dass man das innenleben beschädigt, wenn man den Schraubkranz für den Zusammenbau vom Laufrad abnehmen muss. Wenn man nicht den richtigen Freilaufabzieher zur Hand hat oder die Abzieherkeile des Schraubkranzes vermatscht sind, kann man das Innenleben in einen Schraubstock klemmen, um ihn abzuziehen - nachdem man den Schraubkranz auseinandergebaut hat.
Belasse den Schraubkranz am Laufrad oder schraube ihn auf ein Laufrad, so dass Du etwas hast, an dem er befestigt ist. Das Lösen des Schraubkranzes mit einem Freilaufabzieher ist eine gute Idee, weil es die Wahrscheinlichkeit reduziert, dass man das Innenleben beschädigt, wenn man den Schraubkranz für den Zusammenbau vom Laufrad abnehmen muss. Wenn man nicht den richtigen Freilaufabzieher zur Hand hat oder die Abzieherkeile des Schraubkranzes vermatscht sind, kann man das Innenleben in einen Schraubstock klemmen, um ihn abzuziehen - nachdem man den Schraubkranz auseinandergebaut hat.


Gibt es Spiel in den Lagern? Das kann man testen, indem man versucht, das größte Ritzel zu den Speichen hin und weg von ihnen hin und her zu wackeln. Es sollte wenig bis kein Spiel spürbar sein, wenn man die Lager bis kurz vor dem steckenbleiben eingestellt hat.
Gibt es Spiel in den Lagern? Das kann man testen, indem man versucht, das größte Ritzel zu den Speichen hin und weg von ihnen hin und her zu wackeln. Es sollte wenig bis kein Spiel spürbar sein, wenn man die Lager bis kurz vor dem steckenbleiben eingestellt hat.


Überlege gut, ob es notwendig ist, die Ritzel und Unterlegscheiben zu entfernen. Um den internen Mechanismus eines Freilaufs wiederaufzubauen, müssen sie nicht entfernt werden. Aber das Reinigen der Ritzel und das Nachschleifen ist einfacher, wenn man die Ritzel einzeln inder hand hält. Das Reinigen der Ritzel während diese noch auf dem Freilauf setzen, kann auch Lösungsmittel und Dreck in den Mechanismus spülen.
Überlege gut, ob es notwendig ist, die Ritzel und Unterlegscheiben zu entfernen. Um den internen Mechanismus eines Freilaufs wiederaufzubauen, müssen sie nicht entfernt werden. Aber das Reinigen der Ritzel und das Nachschleifen ist einfacher, wenn man die Ritzel einzeln in der Hand hält. Das Reinigen der Ritzel während diese noch auf dem Freilauf setzen, kann auch Lösungsmittel und Dreck in den Mechanismus spülen.


Um Ritzel zu entfernen, benutzt man eine [[Kettenpeitsche]], um das kleinste Ritzel gegen den Uhrzeigersinn abzuschrauben, und eine weitere Kettenpeitsche hält den Freilauf fest, damit dieser nicht rückwärts drehen kann, während das Ritzel abgeschraubt wird. Bei den meisten Schraubkränzen sind die äußeren zwei oder drei Ritzel geschraubt und lassen sich abschrauben. Die inneren Ritzel sind auf eine Keilverzahnung gesteckt und lassen sich herausnehmen, sobald man die äußeren Ritzel entfernt hat. Man sollte sich die Reihenfolge der Ritzel und Unterlegscheiben zwischen den Ritzeln merken, während man sie herausnimmt. Die innersten Ritzel bei Schraubkränzen europäischer Herkunft haben ein [[Linksgewinde]] und werden nach hinten vom Freilauf abgenommen!
Um Ritzel zu entfernen, benutzt man eine [[Kettenpeitsche]], um das kleinste Ritzel gegen den Uhrzeigersinn abzuschrauben, und eine weitere Kettenpeitsche hält den Freilauf fest, damit dieser nicht rückwärts drehen kann, während das Ritzel abgeschraubt wird. Bei den meisten Schraubkränzen sind die äußeren zwei oder drei Ritzel geschraubt und lassen sich abschrauben. Die inneren Ritzel sind auf eine Keilverzahnung gesteckt und lassen sich herausnehmen, sobald man die äußeren Ritzel entfernt hat. Man sollte sich die Reihenfolge der Ritzel und Unterlegscheiben zwischen den Ritzeln merken, während man sie herausnimmt. Die innersten Ritzel bei Schraubkränzen europäischer Herkunft haben ein [[Linksgewinde]] und werden nach hinten vom Freilauf abgenommen!
Zeile 42: Zeile 42:
[[Datei:Chain_whips_IMG_1086.JPG|center|Zwei Kettenpeitschen zur Demontage von Ritzeln eines Schraubkranzfreilaufs]]
[[Datei:Chain_whips_IMG_1086.JPG|center|Zwei Kettenpeitschen zur Demontage von Ritzeln eines Schraubkranzfreilaufs]]


''Teilweise auseinandergebautes Ritzelpaket<br>Geschraubte Ritzel sind entfernt, keilverzahnte Ritzelsind verblieben<br>Das Entfernen von Ritzeln ist optional.''
''Teilweise auseinandergebautes Ritzelpaket<br>Geschraubte Ritzel sind entfernt, keilverzahnte Ritzel sind verblieben<br>Das Entfernen von Ritzeln ist optional.''
[[Datei:FreewheelProCompe13 IMG 1826.JPG|center|Teilweise zerlegtes Ritzelpaket]]
[[Datei:FreewheelProCompe13 IMG 1826.JPG|center|Teilweise zerlegtes Ritzelpaket]]
</center>
</center>


Am äußersten Ende des Schraubkranzes sollte man einen Ring mit zwei Löchern zur Aufnahme eines [[Zapfenschlüssel]]s sehen. Auf diesem Ring ist normalerweise der Markenname des Scharubkranzes aufgedruckt und manchmal findet man einen Pfeil, der gegen den Uhrzeigersinn weist und evtl. das Wort "Remove" in der einen oder anderen Sprache aufweist. Wenn man diesen Ring nicht sieht, kann es notwendig sein, zuerst das kleinste Ritzel mit oben beschriebener Methode zu entfernen, damit an diesen Ring herankommt. Das ist allerdings eher üblich bei Schraubkränzen, deren kleinstes Ritzel 13 oder weniger Zähne hat. Wenn man keinen Zapfenschlüssel zur Hand hat, der in die kleinen Löcher der äußern Schraubkranzplatte passt, kann man einen Hammer und einen Körner (oder einen großen 8 cm Nagel oder einen alten flachen Schraubedreher) hernehmen und abwechselnd beide Löcher bearbeiten, um den Ring gegen den Uhrzeigersinn zu lösen.
Am äußersten Ende des Schraubkranzes sollte man einen Ring mit zwei Löchern zur Aufnahme eines [[Zapfenschlüssel]]s sehen. Auf diesem Ring ist normalerweise der Markenname des Schraubkranzes aufgedruckt und manchmal findet man einen Pfeil, der in den Uhrzeigersinn weist und evtl. das Wort "Remove" in der einen oder anderen Sprache aufweist. Wenn man diesen Ring nicht sieht, kann es notwendig sein, zuerst das kleinste Ritzel mit oben beschriebener Methode zu entfernen, damit an diesen Ring herankommt. Das ist allerdings eher üblich bei Schraubkränzen, deren kleinstes Ritzel 13 oder weniger Zähne hat. Wenn man keinen Zapfenschlüssel zur Hand hat, der in die kleinen Löcher der äußern Schraubkranzplatte passt, kann man einen Hammer und einen Körner (oder einen großen 8 cm Nagel oder einen alten flachen Schraubedreher) hernehmen und abwechselnd beide Löcher bearbeiten, um den Ring im Uhrzeigersinn zu lösen.


<center>
<center>
''Herausdrehen des äußern lagerrings mittels Hammer und 8 cm Nagel''
''Herausdrehen des äußern Lagerrings mittels Hammer und 8 cm Nagel''
[[Datei:Turn-ring IMG 0167.JPG|center|Lagerring herausdrehen]]
[[Datei:Turn-ring IMG 0167.JPG|center|Lagerring herausdrehen]]
</center>
</center>


Dieser Ring ist tatsächlich ein Lagerkonus mit einem Linksgewinde und nachdem man ihn entfernt hat, kann man einen Ring mit <sup>1</sup>/<sub>8</sub> Zoll Lagerkugeln und einen Stapel [[Shim]]s (sehr dünne Unterlegscheiben) sehen, die um das Gweinder herum liegen, aus dem man soeben den Lagerkonus entfernt hat. Man kann einen oder mehrere Shims entfernen, um das Lager straffer zu spannen, falls es zu viel Spiel hat.
Dieser Ring ist tatsächlich ein Lagerkonus mit einem Linksgewinde und nachdem man ihn entfernt hat, kann man einen Ring mit <sup>1</sup>/<sub>8</sub> Zoll Lagerkugeln und einen Stapel [[Shim]]s (sehr dünne Unterlegscheiben) sehen, die um das Gewinde herum liegen, aus dem man soeben den Lagerkonus entfernt hat. Man kann einen oder mehrere Shims entfernen, um das Lager straffer zu spannen, falls es zu viel Spiel hat.


<center>
<center>
Zeile 62: Zeile 62:
Sind die Shims unter den Lagerkugeln gefangen? Wenn das so ist, muss man die Lagerkugeln zuerst herausnehmen, bevor man einen Shim herausnehmen kann. Dann ersetzt man den Shim wieder bevor man die Lagerkugeln einsetzt. Die Lagerkugeln lassen sich am einfachsten mit einem Magnet einsammeln. Alternativ dreht man den Freilauf so weit um, dass sie herauspurzeln. Dabei sollte man den äußeren Körper festhalten, damit er nicht abfällt.
Sind die Shims unter den Lagerkugeln gefangen? Wenn das so ist, muss man die Lagerkugeln zuerst herausnehmen, bevor man einen Shim herausnehmen kann. Dann ersetzt man den Shim wieder bevor man die Lagerkugeln einsetzt. Die Lagerkugeln lassen sich am einfachsten mit einem Magnet einsammeln. Alternativ dreht man den Freilauf so weit um, dass sie herauspurzeln. Dabei sollte man den äußeren Körper festhalten, damit er nicht abfällt.


Normalerweise wird das Lager durch Entfernen eines Shims in einen besseren Einstellungszustand gebracht. das heißt, kurz vor dem Festlaufen. Man kann die Einstellung testen, indem man den Lagerkonus ersetzt und falls vorher entfernt, die Lagerkugeln tauscht. dann dreht man den Freilauf rückwärts und schaut, ob das Lager festläuft und wackelt an diesem. Wenn man nur den Shim entfernt und nicht den ganzen Freilauf grunderneuert, kann man den Rest dieses Abschnitts überspringen und direkt zum [[#Zusammenbau|Zusammenbau]] an die Stelle springem, in der man ölt und den Lagerring wieder aufschraubt, springen.
Normalerweise wird das Lager durch Entfernen eines Shims in einen besseren Einstellungszustand gebracht. das heißt, kurz vor dem Festlaufen. Man kann die Einstellung testen, indem man den Lagerkonus ersetzt und falls vorher entfernt, die Lagerkugeln tauscht. dann dreht man den Freilauf rückwärts und schaut, ob das Lager festläuft und wackelt an diesem. Wenn man nur den Shim entfernt und nicht den ganzen Freilauf grunderneuert, kann man den Rest dieses Abschnitts überspringen und direkt zum [[#Zusammenbau|Zusammenbau]] an die Stelle springen, in der man ölt und den Lagerring wieder aufschraubt, springen.


Zum weiteren Auseinanderbau nimmt man nun das restliche Ritzelpaket herunter und das Innenleben wird sichtbar. Dabei wird auch ein weiterer Ring <sup>1</sup>/<sub>8</sub> Zoll Lagerkugeln an der Basis des Freilaufs sichtbar, die nun herunterfallen werden. Weiterhin werden nun zwei oder drei federvorgespannte Sperrklinken sichtbar, die den Sperrklinkemechanismus bedienen. Unten im Bild zeigt der rote Pfeil auf eine dieser Sperrklinken und der blaue Pfeil deutet auf die Lagerfläche auf der Rückseite des inneren Freilaufkörpers.
Zum weiteren Auseinanderbau nimmt man nun das restliche Ritzelpaket herunter und das Innenleben wird sichtbar. Dabei wird auch ein weiterer Ring <sup>1</sup>/<sub>8</sub> Zoll Lagerkugeln an der Basis des Freilaufs sichtbar, die nun herunterfallen werden. Weiterhin werden nun zwei oder drei federvorgespannte Sperrklinken sichtbar, die den Sperrklinkemechanismus bedienen. Unten im Bild zeigt der rote Pfeil auf eine dieser Sperrklinken und der blaue Pfeil deutet auf die Lagerfläche auf der Rückseite des inneren Freilaufkörpers.
Zeile 70: Zeile 70:
Das nächste Bild zeigt das Innenleben des Freilaufs mit entfernten Sperrklinken. Eine der Sperrklinkenfedern ist sichtbar.
Das nächste Bild zeigt das Innenleben des Freilaufs mit entfernten Sperrklinken. Eine der Sperrklinkenfedern ist sichtbar.


[[Datei:Bare-inner-body-IMG 0068.JPG|center|Vollstänidg freigelegtes Innenleben eines SunTour Perfect Freilaufs]]
[[Datei:Bare-inner-body-IMG 0068.JPG|center|Vollständig freigelegtes Innenleben eines SunTour Perfect Freilaufs]]


Here are the small parts: the outer bearing race (the ring which you removed in the first step of disassembly -- here looking at its back side), the shims, and the pawls. These pawls have grooves on the underside to engage the pawl springs. The pawl springs on this SunTour freewheel are attached to pins at their base, and stay in place. The pawl springs of some freewheels will come off too, while in others, the pawls and pawl springs are not removable..
Hier sind die Kleinteile: Die äußere Lagerschale (den Ring, den man zu Anfang demontiert hat) von hinten gesehen, Shims und die Sperrklinken. Die Sperrklinken haben Rillen auf der Unterseite, in die Federn eingreifen. Die Sperrklinkenfedern bei dieser SunTour Freilaufnabe sitzen mit ihrer Basis auf kleinen Anschlüssen und bleiben an ihrem Platz. Die Sperrklinkenfedern bei manchen Freiläufen lassen sich auch herausnehmen, während bei anderen Naben, weder Federn noch Sperrklinken herausnehmbar sind.


[[Datei:Freewheel-small-parts-IMG 0073.jpg|center|Freilauf Kleinteile]]
[[Datei:Freewheel-small-parts-IMG 0073.jpg|center|Freilauf Kleinteile]]


You could now clamp the inner body in a vise by the pawl recesses, and unscrew the wheel. This is how to remove a freewheel when you can't use a freewheel remover. Removing the inner body makes reassembly of some freewheels easier, but there is some possibility of damage from the vise jaws.
Jetzt könnte man den inneren Körper an den Sperrklinkeneinkerbungen in einen Schraubstock spannen und vom Laufrad abschrauben. das kann man machen, wenn man keinen Freilaufabzieher hat oder ihn nicht benutzen kann. Den Freilauf abzuschrauben macht den Zusammenbau mancher Freiläufe einfacher. Jedoch kann man vielleicht den Freilauf mit dem Schraubstock beschädigen.


Now you thoroughly clean all the parts of the freewheel mechanism. I (John Allen) use solvent followed by a strong solution of dishwashing detergent and a water rinse. I dry the parts afterward with paper towels to prevent rust.
Nun putzt man sehr gründlich alle Einzelteile des Freilaufmechanismus. [[John Allen]] benutzt dazu gerne Lösungsmittel gefolgt von einer Spülmaschinenmittellösung und gründlichem Nachspülen mit Wasser. Anschließend werden die Bauteile gründlich mit Papiertüchern getrocknet, um [[Rost]] zu vermeiden.


==Zusammenbau==
==Zusammenbau==
Die rechte Seite des äußeren Freilaufkörpers sieht so aus, wenn sie gereinigt wurde. Man erkennt den Lagerring.


The right side of the outer freewheel body looks like this when all cleaned up. A bearing race is visible.
[[Datei:Free-wheel-outer-outside-IMG 0067.JPG|center|Äußeres Ende des äußeren Freilaufkörpers]]


Outer end of outer freewheel body
Die linke Seite des äußeren Freilaufkörpers sieht so aus. Man sieht die einzelnen Stufen des Sperrklinkenmechanimsus und ein Lagerring ist sichtbar.


The left side of the outer freewheel body looks like this. The steps of the rachet and a bearing race are visible.
[[Datei:Outer-body-back side-IMG 0064.JPG|center|Rückseite des äußeren Körpers eines Freilaufs]]


Back side of the outer body of the freewheel
Für den Zusammenbau kann man dickes fett nehmen, damit die Lagerkugeln am Platz bleiben, während man die Einheit zusammensteckt. Man legt den äußeren Teil des Freilaufs mit der großen Seite nach oben hin und legt die Lagerkugeln auf den Lagerring. Den Lagerring sollte man nicht komplett auffüllen und Platz für zwei bis drei Kugeln lassen. Auch hier der Hinweis, dass man immer neue Lagerkugeln benutzen sollte.


For reassembly, you can use thickish grease to stick bearing balls in place while you reassemble the unit. With the outer part of the freewheel large-side-up, first insert balls into its bearing race. Don't fill the race completely -- leave room for two or three more balls. Again, use new bearing balls.
[[Datei:Free-wheel-inner-race-IMG 0084.JPG|center|Frisch eingesetzte Lagerkugeln in die Rückseite des Freilaufs mit ein wenig Platz zwischen den Lagerkugeln]]


Back of freewheel showing bearing race and ratchet
Der knifflige Teil der Aufgabe sind die Sperrklinken. Manchmal ist es möglich die Sperrklinken durch vorsichtiges Drehen des inneren gegen den äußeren Körper in Freilaufrichtung richtig zu setzen. Das funktioniert bei dem hier als Beispiel genutzten SunTour Freilauf, weil die Sperrklinkenfedern die Sperrklinken am Platz halten. Möglicherweise kann man die Sperrklinken in den richtigen Sitz bringen, in dem man den Freilauf mit der großen Seite nach oben hält und den Kern hin- und herbewegt, während man ihn im Uhrzeigersinn dreht.


The tricky part is the pawls. Sometimes it is possible to seat the pawls by carefully rotating the inner and outer bodies against each other in the freewheeling direction. This so with the SunTour freewheels used in the illustrations here, because the pawl springs hold the pawls in place. You may also be able to get the pawls to seat by holding the freewheel large-side-up and moving the core from side to side as you rotate it clockwise.
Bei anderen Freiläufen kann der Zusammenbau schwieriger sein. Dermaleinst gab es spezielle haarklammerartige Klemmen, die die Sperrklinken gegen ihre Federn drücken konnten, während man den Freilauf wieder zusammensetzte. Diese Werkzeuge sind nicht mehr erhältlich.


With other freewheels, reassembly can be more difficult. In days of yore, there were special bobby-pin-like clips to hold the pawls compressed against their springs while you re-assembled the freewheel. These are no longer available.
Statt der speziellen Klemmen kann man ein Gummiband mit einem Stück Faden verbinden. Man muss den Freilauf vom Laufrad entfernen, damit man an seine Rückseite herankommt, wenn er zusammengebaut wird. Baue die Sperrklinken in de Freilaufkern ein und spanne das Gummiband um die Sperrklinken, damit sie gegen die Federn eingedrückt werden. Falls Du kein passendes Gummiband zur Hand hast, kannst Du auch den Faden in mehrfachen Schlingen herumführen. Sobald der äußere Freilaufkörper mehr oder weniger an seinem Platz ist, kann man am Faden ziehen und das Gummiband durch die linke Seite des Freilaufs herausziehen.


Instead of the special clips, you can use a rubber band with a piece of thread looped though it. You need to have the freewheel removed from the wheel so you can get at its back when it is assembled. Assemble the pawls to the freewheel core, then wrap the rubber band around them to hold them against their springs. If you can't find a rubber band that is short enough, you might just wrap several turns of thread around. Once the outer part of the freewheel is more-or-less in place, pull the thread and rubber band out through the left side of the freewheel.
[[Datei:Thread-IMG 0172.JPG|center|Gummiband, das die Sperrklinken zurückhält, an einem Stück Faden]]


rubber band and thread to hold pawls down
Nachdem die Sperrklinken richtig gesetzt sind, horcht man während man den äußeren Körper langsam rückwärts dreht. Man sollte "klick, klack, klick, klack" hören, wenn der Sperrklinkenmechanismus außen eine ungerade Zahl an Zähnen aber zwei Sperrklinken hat, und immer eine Sperrklinke greift. Wenn mehr als eine Sperrklinke zur gleichen Zeit greift, wie es bei den meisten SunTour Freiläufen der Fall ist, sollte man KlickKlick, KlickKlick, KlickKlick hören.


After seating the pawls, listen as you slowly rotate the outer body backwards. You should hear "tick, tock, tick, tock" if the ratchet in the outer body has an odd number of teeth and two pawls, so one engages at a time. If more than one pawl engages at the same time, as on many SunTour freewheels, you should hear ticktick, ticktick, ticktick.
Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, Öl in die Lücke zwischen innerem und äußerem Körper zu träufeln. Dünnes Öl ist leichter zu reinigen ohne den Freilauf ohne Auseinanderbauen zu müssen. [[Phil Wood]] Öl ist dick genug, den Mechanismus leiser zu bekommen, ohne die Sperrklinken zu verkleben. (Manche Freilaufnaben neuerer Produktion klingen wie ein Schwarm wütender Bienen, wenn der Fahrer rollen lässt.) Lasse das Öl entlang des Außenseite in der Nähe des Lagerrings entlanglaufen und vermeide Kontakt zum Gewinde des inneren Körpers.


At this time, you can drip oil down into the gap between the inner and outer bodies. Thin oil is easier to clean out without disassembling the freewheel. Phil Wood oil is thick enough to quiet the mechanism, though thin enough not to gum up the pawls. (Some newer off-brand Freehubs sound like a swarm of bees when riders are coasting!) Run the oil down the outside next to the bearing race. Avoid getting it onto the threads of the inner body.
<center>
''Öl in einen Freilauf träufeln''Dripping oil into the freewheel
[[Datei:Oiling-freewheel-IMG 0181.JPG|center|Ölen eines Freilaufs]]
</center>


Dripping oil into the freewheel
Falls Du nur Shims entfernt hast oder sich das Öl den falschen Weg gebahnt hat, kannst Du nun das Gewinde des äußeren Lagerrings und das passende Gewinde des inneren Freilaufkörpers reinigen, damit der [[Gewindekleber]] wirken kann. Das kann man mit Q-Tips und Lösungsmittel ohne weitere Demontage machen. Danach setzt man die Shims wieder ein. Die Shims verhindern, dass die Lagerkugeln im Mechanismus herunterfallen.


oiling freewheel
<center>
''Der Freilauf ist bereit für die Montage des äußeren Lagerrings''
[[Datei:SunTour-freewheel20150716 103904.jpg|center|Lagerring von Schraubkranznabe entfernt]]
</center>


If you were only removing a shim, or oil went to the wrong place, you may need to clean the threads of the outer ring and the mating threads of the inner body so threadlock compound will work. This is possible with Q-Tips and solvent without further disassembly. Then reinstall the shims. The shims will prevent bearing balls from falling down inside the mechanism.
Nach dem Reinigen kann man die Lagerkugeln einfüllen und gleichmäßig verteilen. Dabei kann man eine dünne Fettschicht auftragen, damit die Kugeln am Platz bleiben. Das Fett sollte keinesfalls auf die Gewinde geraten. Träufele nun ein paar Tropfen auf das Gewinde das Lagerrings, bevor Du ihn einsetzt - wirklich nur ein paar Tropfen des blauen Gewindeklebers, so dass die Lager oder Sperrklinken nicht verkleben. Trage nun etwas Fett auf die Lagerfläche des Lagerrings auf.  


Freewheel ready for reinstallation of outer ring
<center>
''Gewindekleber auf den äußern Lagerring''
[[Datei:Loctite-IMG 0182.JPG|center|Loctite auf den äußern Lagerring geben]]
</center>


SunTour Pro Compe freewheel with cover plate removed
Der äußere Lagerring wird gegen den Uhrzeigersinn festgeschraubt. Während des Festschraubens kann sich also der Freilauf vom Laufrad lösen. Schraube den Lagerring so weit auf, ohne dass er fest wird. Schraube den Freilauf mit Hilfe eins Ritzels und einer Kettenpeitsche (oder einem Freilaufabzieher) so fest, dass er genügend Halt hat, wenn die äußere Lagerringplatte festgezogen wird. Der Lagerring kann mit einem Zapfenschlüssel oder Hammer plus Körner (abwechselnd an beiden Löchern ansetzen) festgeschraubt werden.


After cleaning, pour the bearing balls in and distribute them. You may need to apply a light film of grease to hold them in place, but avoid getting it on the threads. Apply a couple drops of blue threadlock compound to the outer-ring threads before reinstalling it -- only a couple of drops, and only to the threads of the ring, so you don't gum up the bearings or the pawls. Apply more grease to the bearing race on the outside of the outer ring.
<center>
''Der äußere Lagerring wird gegen den Uhrzeigersinn festgeschraubt''
[[Datei:Replace-cover-plate-IMG 0170.JPG|center|Äußere Lagerringplatte festschrauben]]
</center>


Using threadlock compound on the outer ring
Fertig!


Using Loctite on the outer ring
The outer ring threads on counterclockwise, so tightening it will tend to loosen the freewheel from the wheel. Thread the outer ring on as far as it will go without tightening it. Tighten the freewheel onto the wheel using a sprocket and chain whip or a freewheel remover so you have enough purchase to tighten the lockring. Tighten the lockring with a pin spanner or with a hammer and punch, alternating between the two holes.
Replacing the outer ring -- it tightens counterclockwise
Replacing cover plate
Done!
==New Winner Körper==
==New Winner Körper==
SunTour new Winner body
[[Datei:NW-body20150827 114738.jpg|right|SunTour new Winner Körper]]
Der New Winner Körper ist geschickt gebaut, so dass er fünf oder sechs Ritzel mit 5,5 mm Abstand oder sechs bis sieben Ritzel mit 5 mm Abstand aufnehmen kann. Das äußere Ritzel kann bei sechs Ritzeln minimal 13 Zähne und bei sieben Zähnen 12 Zähne groß sein. New Winner Freilaufkörper haben eine einstellbare Kontermutter statt Shims und wurden im Allgemeinen korrekt justiert ausgeliefert. Zwei Stück des unten abgebildeten sehr seltenen Werkzeugs waren notwendig, um den New Winner Körper einzustellen. Diese Arbeit ist allerdings so gut wie nie nötig.


The New Winner body is cleverly designed to take 5 or 6 sprockets in 5.5mm spacing; 6 or 7 sprockets in 5mm spacing. The outer sprocket can be as small as 13 teeth with 6 sprockets, or 12 teeth with 7 sprockets. New Winner bodies have an adjustable lockring rather than shims and generally were supplied in correct adjustment. Two of the special tools shown below, now rare, are needed to disassemble or adjust the New Winner body, but this work is very rarely necessary.
<center>
''Nicht leicht zu bekommen aber üblicherweise nicht notwendig: Das  SunTour New Winner Werkzeug''
[[Datei:SunTour-tool20150825 121800.jpg|center|SunTour New Winner Werkzeug]]
</center>


Not easily obtainable but usually unnecessary: SunTour New Winner tool SunTour New Winner tool
==Freilauf/Freehub® Körper==
==Freilauf/Freehub® Körper==


Sheldon Brown photo
[[Datei:Freebod.png|center|Freehub Freilaufkörper auseinandergebaut]]


Freehub disassembly tool Most Shimano Freehub dodies may be serviced in the same way as conventional freewheels, but as already said, it is hardly ever worth the trouble. You'll need a fairly hard-to-find old-style Shimano special tool (TL-FH 40) to unscrew the cup, which is also the cone for the main bearings. Cassette bodies of other brands require different tools or may not be rebuildable.  
[[Datei:Freehubtool.png|right|TL-FH 40 Freilaufnabenwerkzeug]]Die meisten [[Shimano]] Freehub-Körper können auf die gleiche Weise gewartet werden. Wie weiter oben erwähnt, lohnt sich zumeist der Aufwand nicht. Man benötigt das recht schwer aufzutreibende Shimano Spezialwerkzeug [http://www.euroasiaimports.com/productcart/pc/viewPrd.asp?idcategory=1747&idproduct=11481 TL FH 40], um die Lagerschale abzuschrauben, die gleichzeitig der Konus für das Hauptlager ist. Kassettenkörper anderer Hersteller benötigen andere Spezialwerkzeuge oder sind nicht für eine Grunderneuerung vorgesehen.


==Siehe auch==
==Siehe auch==
Zeile 153: Zeile 159:
{{Weitere Artikel Kategorie|categoryname=Workshop}}
{{Weitere Artikel Kategorie|categoryname=Workshop}}
{{Weitere Artikel Kategorie|categoryname=John Allen}}
{{Weitere Artikel Kategorie|categoryname=John Allen}}
 
[[Kategorie:2015]]
{{#widget:VGWort02|publiccounter=b2f76515d61040899ea59aea27978dbb}}
{{#widget:VGWort02|publiccounter=b2f76515d61040899ea59aea27978dbb}}
[[Kategorie:In Arbeit]]

Aktuelle Version vom 15. Oktober 2023, 08:45 Uhr

Ältere Mehrgangfahrräder haben einfache Hinterradnaben mit einem Gewinde auf der rechten Seite des Nabenkörpers. Ein Schraubkranz hat ein passendes Gewinde, das auf dieses Nabengewinde passt.

Das Laufrad unterscheidet sich massiv von der moderneren Kassette (bzw. Freilaufnabe oder Freehub ®), bei der sich der Freilaufmechanismus in der Nabe selbst befindet. Darüber findet man mehr im Artikel Shimano Kassetten und Freilaufnaben

Ein Standard-Schraubkranzfreilauf wird auf das Außengewinde einer Nabe geschraubt. Pedalieren zieht den Schraubkranz fest auf das Gewinde, so dass man kein Werkzeugt für die Montage eines Schraubkranzes benötigt

Links klassisches Schraubkranzfreilauf mit -nabe und rechts Freilaufnabe mit Kassette

Sheldon sagte nein ... aber

Sheldon Brown wendet sich gegen den Neuaufbau eines Freilaufs oder eines Freilaufkörpers. Sein Rat lautet:

Außer in dringenden Fällen

  • Wiederherstellen eines geliebten antiken Freilaufs;
  • um wieder auf die Straße zu kommen, nachdem sich ein Freilauf zerlegt hat;
  • wenn ein Freilaufabzieher nicht funktioniert oder man keinen hat --

ist die Arbeit an einem Freilauf im Allgemeinen die Mühe nicht wert. Die Kugellager eine Freilaufs haben den geringsten Verschleiß aller Lager an einem Fahrrad, weil er sich eigentlich immer nur dann bewegt, wenn er keine Last hat. Mancha Leute ignorieren diesen Rat und versuchen, Freiläufe zu warten. (vielleicht haben sie auch keine Wahl!)

Sheldons Ratschlag ergibt für Shimanos Freehub-Nabenkörper Sinn, weil sie verbreitet sind und leicht ersetzt werden können. Heutzutage sind viele überlebende Freiläufe allerdings geliebte Antiquitäten. Sie Wiederherzustellen sollte kein verlorenes Handwerk sein. Daher folgt nun eine Anleitung wie man das durchführt. John Allen mag die alten SunTour Freiläufe besonders. Daher tauchen Sie in diesem Artikel auch als Beispiele auf. Freiläufe anderer Marken sind grundsätzlich ähnlich aufgebaut, können aber im Detail abweichen.

Benötigte Werkzeuge

Man benötigt eine Kettenpeitsche (besser zwei, falls man Ritzel demontieren möchte), einen Hammer und einen Körner (oder einen großen 8cm Nagel) und ungefähr 100 Stück 1/8 Zoll Lagerkugeln passend für die meisten Freiläufe. Alte Lagerkugeln wiederzuverwenden ist Sparsamkeit an der falschen Stelle. Ein Freilaufabzieher ist auch hilfreich - ersatzweise geht auch ein Schraubstock. Um alte Lagerkugeln zu entfernen ist ein starker Magnet hilfreich und um Neue Lagerkugeln einzusetzen, nimmt man eine Pinzette zur Hand. Fettlöser und eine alte Zahnbürste, um alte Schmiermittel und Dreck zu entfernen, sind ebenfalls nötig.

Auseinanderbauen

Belasse den Schraubkranz am Laufrad oder schraube ihn auf ein Laufrad, so dass Du etwas hast, an dem er befestigt ist. Das Lösen des Schraubkranzes mit einem Freilaufabzieher ist eine gute Idee, weil es die Wahrscheinlichkeit reduziert, dass man das Innenleben beschädigt, wenn man den Schraubkranz für den Zusammenbau vom Laufrad abnehmen muss. Wenn man nicht den richtigen Freilaufabzieher zur Hand hat oder die Abzieherkeile des Schraubkranzes vermatscht sind, kann man das Innenleben in einen Schraubstock klemmen, um ihn abzuziehen - nachdem man den Schraubkranz auseinandergebaut hat.

Gibt es Spiel in den Lagern? Das kann man testen, indem man versucht, das größte Ritzel zu den Speichen hin und weg von ihnen hin und her zu wackeln. Es sollte wenig bis kein Spiel spürbar sein, wenn man die Lager bis kurz vor dem steckenbleiben eingestellt hat.

Überlege gut, ob es notwendig ist, die Ritzel und Unterlegscheiben zu entfernen. Um den internen Mechanismus eines Freilaufs wiederaufzubauen, müssen sie nicht entfernt werden. Aber das Reinigen der Ritzel und das Nachschleifen ist einfacher, wenn man die Ritzel einzeln in der Hand hält. Das Reinigen der Ritzel während diese noch auf dem Freilauf setzen, kann auch Lösungsmittel und Dreck in den Mechanismus spülen.

Um Ritzel zu entfernen, benutzt man eine Kettenpeitsche, um das kleinste Ritzel gegen den Uhrzeigersinn abzuschrauben, und eine weitere Kettenpeitsche hält den Freilauf fest, damit dieser nicht rückwärts drehen kann, während das Ritzel abgeschraubt wird. Bei den meisten Schraubkränzen sind die äußeren zwei oder drei Ritzel geschraubt und lassen sich abschrauben. Die inneren Ritzel sind auf eine Keilverzahnung gesteckt und lassen sich herausnehmen, sobald man die äußeren Ritzel entfernt hat. Man sollte sich die Reihenfolge der Ritzel und Unterlegscheiben zwischen den Ritzeln merken, während man sie herausnimmt. Die innersten Ritzel bei Schraubkränzen europäischer Herkunft haben ein Linksgewinde und werden nach hinten vom Freilauf abgenommen!

Siehe auch

Entfernen von Ritzel mit zwei Kettenpeitschen

Zwei Kettenpeitschen zur Demontage von Ritzeln eines Schraubkranzfreilaufs

Teilweise auseinandergebautes Ritzelpaket
Geschraubte Ritzel sind entfernt, keilverzahnte Ritzel sind verblieben
Das Entfernen von Ritzeln ist optional.

Teilweise zerlegtes Ritzelpaket

Am äußersten Ende des Schraubkranzes sollte man einen Ring mit zwei Löchern zur Aufnahme eines Zapfenschlüssels sehen. Auf diesem Ring ist normalerweise der Markenname des Schraubkranzes aufgedruckt und manchmal findet man einen Pfeil, der in den Uhrzeigersinn weist und evtl. das Wort "Remove" in der einen oder anderen Sprache aufweist. Wenn man diesen Ring nicht sieht, kann es notwendig sein, zuerst das kleinste Ritzel mit oben beschriebener Methode zu entfernen, damit an diesen Ring herankommt. Das ist allerdings eher üblich bei Schraubkränzen, deren kleinstes Ritzel 13 oder weniger Zähne hat. Wenn man keinen Zapfenschlüssel zur Hand hat, der in die kleinen Löcher der äußern Schraubkranzplatte passt, kann man einen Hammer und einen Körner (oder einen großen 8 cm Nagel oder einen alten flachen Schraubedreher) hernehmen und abwechselnd beide Löcher bearbeiten, um den Ring im Uhrzeigersinn zu lösen.

Herausdrehen des äußern Lagerrings mittels Hammer und 8 cm Nagel

Lagerring herausdrehen

Dieser Ring ist tatsächlich ein Lagerkonus mit einem Linksgewinde und nachdem man ihn entfernt hat, kann man einen Ring mit 1/8 Zoll Lagerkugeln und einen Stapel Shims (sehr dünne Unterlegscheiben) sehen, die um das Gewinde herum liegen, aus dem man soeben den Lagerkonus entfernt hat. Man kann einen oder mehrere Shims entfernen, um das Lager straffer zu spannen, falls es zu viel Spiel hat.

SunTour Pro-Compe Schraubkranznabe mit gelöstem äußerem Lagerring. Lagerkugeln und Shims werden sichtbar.

Lagerring von Schraubkranznabe entfernt

Sind die Shims unter den Lagerkugeln gefangen? Wenn das so ist, muss man die Lagerkugeln zuerst herausnehmen, bevor man einen Shim herausnehmen kann. Dann ersetzt man den Shim wieder bevor man die Lagerkugeln einsetzt. Die Lagerkugeln lassen sich am einfachsten mit einem Magnet einsammeln. Alternativ dreht man den Freilauf so weit um, dass sie herauspurzeln. Dabei sollte man den äußeren Körper festhalten, damit er nicht abfällt.

Normalerweise wird das Lager durch Entfernen eines Shims in einen besseren Einstellungszustand gebracht. das heißt, kurz vor dem Festlaufen. Man kann die Einstellung testen, indem man den Lagerkonus ersetzt und falls vorher entfernt, die Lagerkugeln tauscht. dann dreht man den Freilauf rückwärts und schaut, ob das Lager festläuft und wackelt an diesem. Wenn man nur den Shim entfernt und nicht den ganzen Freilauf grunderneuert, kann man den Rest dieses Abschnitts überspringen und direkt zum Zusammenbau an die Stelle springen, in der man ölt und den Lagerring wieder aufschraubt, springen.

Zum weiteren Auseinanderbau nimmt man nun das restliche Ritzelpaket herunter und das Innenleben wird sichtbar. Dabei wird auch ein weiterer Ring 1/8 Zoll Lagerkugeln an der Basis des Freilaufs sichtbar, die nun herunterfallen werden. Weiterhin werden nun zwei oder drei federvorgespannte Sperrklinken sichtbar, die den Sperrklinkemechanismus bedienen. Unten im Bild zeigt der rote Pfeil auf eine dieser Sperrklinken und der blaue Pfeil deutet auf die Lagerfläche auf der Rückseite des inneren Freilaufkörpers.

Das Innere eines Freilaufs. man sieht die Sperrklinke

Das nächste Bild zeigt das Innenleben des Freilaufs mit entfernten Sperrklinken. Eine der Sperrklinkenfedern ist sichtbar.

Vollständig freigelegtes Innenleben eines SunTour Perfect Freilaufs

Hier sind die Kleinteile: Die äußere Lagerschale (den Ring, den man zu Anfang demontiert hat) von hinten gesehen, Shims und die Sperrklinken. Die Sperrklinken haben Rillen auf der Unterseite, in die Federn eingreifen. Die Sperrklinkenfedern bei dieser SunTour Freilaufnabe sitzen mit ihrer Basis auf kleinen Anschlüssen und bleiben an ihrem Platz. Die Sperrklinkenfedern bei manchen Freiläufen lassen sich auch herausnehmen, während bei anderen Naben, weder Federn noch Sperrklinken herausnehmbar sind.

Freilauf Kleinteile

Jetzt könnte man den inneren Körper an den Sperrklinkeneinkerbungen in einen Schraubstock spannen und vom Laufrad abschrauben. das kann man machen, wenn man keinen Freilaufabzieher hat oder ihn nicht benutzen kann. Den Freilauf abzuschrauben macht den Zusammenbau mancher Freiläufe einfacher. Jedoch kann man vielleicht den Freilauf mit dem Schraubstock beschädigen.

Nun putzt man sehr gründlich alle Einzelteile des Freilaufmechanismus. John Allen benutzt dazu gerne Lösungsmittel gefolgt von einer Spülmaschinenmittellösung und gründlichem Nachspülen mit Wasser. Anschließend werden die Bauteile gründlich mit Papiertüchern getrocknet, um Rost zu vermeiden.

Zusammenbau

Die rechte Seite des äußeren Freilaufkörpers sieht so aus, wenn sie gereinigt wurde. Man erkennt den Lagerring.

Äußeres Ende des äußeren Freilaufkörpers

Die linke Seite des äußeren Freilaufkörpers sieht so aus. Man sieht die einzelnen Stufen des Sperrklinkenmechanimsus und ein Lagerring ist sichtbar.

Rückseite des äußeren Körpers eines Freilaufs

Für den Zusammenbau kann man dickes fett nehmen, damit die Lagerkugeln am Platz bleiben, während man die Einheit zusammensteckt. Man legt den äußeren Teil des Freilaufs mit der großen Seite nach oben hin und legt die Lagerkugeln auf den Lagerring. Den Lagerring sollte man nicht komplett auffüllen und Platz für zwei bis drei Kugeln lassen. Auch hier der Hinweis, dass man immer neue Lagerkugeln benutzen sollte.

Frisch eingesetzte Lagerkugeln in die Rückseite des Freilaufs mit ein wenig Platz zwischen den Lagerkugeln

Der knifflige Teil der Aufgabe sind die Sperrklinken. Manchmal ist es möglich die Sperrklinken durch vorsichtiges Drehen des inneren gegen den äußeren Körper in Freilaufrichtung richtig zu setzen. Das funktioniert bei dem hier als Beispiel genutzten SunTour Freilauf, weil die Sperrklinkenfedern die Sperrklinken am Platz halten. Möglicherweise kann man die Sperrklinken in den richtigen Sitz bringen, in dem man den Freilauf mit der großen Seite nach oben hält und den Kern hin- und herbewegt, während man ihn im Uhrzeigersinn dreht.

Bei anderen Freiläufen kann der Zusammenbau schwieriger sein. Dermaleinst gab es spezielle haarklammerartige Klemmen, die die Sperrklinken gegen ihre Federn drücken konnten, während man den Freilauf wieder zusammensetzte. Diese Werkzeuge sind nicht mehr erhältlich.

Statt der speziellen Klemmen kann man ein Gummiband mit einem Stück Faden verbinden. Man muss den Freilauf vom Laufrad entfernen, damit man an seine Rückseite herankommt, wenn er zusammengebaut wird. Baue die Sperrklinken in de Freilaufkern ein und spanne das Gummiband um die Sperrklinken, damit sie gegen die Federn eingedrückt werden. Falls Du kein passendes Gummiband zur Hand hast, kannst Du auch den Faden in mehrfachen Schlingen herumführen. Sobald der äußere Freilaufkörper mehr oder weniger an seinem Platz ist, kann man am Faden ziehen und das Gummiband durch die linke Seite des Freilaufs herausziehen.

Gummiband, das die Sperrklinken zurückhält, an einem Stück Faden

Nachdem die Sperrklinken richtig gesetzt sind, horcht man während man den äußeren Körper langsam rückwärts dreht. Man sollte "klick, klack, klick, klack" hören, wenn der Sperrklinkenmechanismus außen eine ungerade Zahl an Zähnen aber zwei Sperrklinken hat, und immer eine Sperrklinke greift. Wenn mehr als eine Sperrklinke zur gleichen Zeit greift, wie es bei den meisten SunTour Freiläufen der Fall ist, sollte man KlickKlick, KlickKlick, KlickKlick hören.

Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, Öl in die Lücke zwischen innerem und äußerem Körper zu träufeln. Dünnes Öl ist leichter zu reinigen ohne den Freilauf ohne Auseinanderbauen zu müssen. Phil Wood Öl ist dick genug, den Mechanismus leiser zu bekommen, ohne die Sperrklinken zu verkleben. (Manche Freilaufnaben neuerer Produktion klingen wie ein Schwarm wütender Bienen, wenn der Fahrer rollen lässt.) Lasse das Öl entlang des Außenseite in der Nähe des Lagerrings entlanglaufen und vermeide Kontakt zum Gewinde des inneren Körpers.

Öl in einen Freilauf träufelnDripping oil into the freewheel

Ölen eines Freilaufs

Falls Du nur Shims entfernt hast oder sich das Öl den falschen Weg gebahnt hat, kannst Du nun das Gewinde des äußeren Lagerrings und das passende Gewinde des inneren Freilaufkörpers reinigen, damit der Gewindekleber wirken kann. Das kann man mit Q-Tips und Lösungsmittel ohne weitere Demontage machen. Danach setzt man die Shims wieder ein. Die Shims verhindern, dass die Lagerkugeln im Mechanismus herunterfallen.

Der Freilauf ist bereit für die Montage des äußeren Lagerrings

Lagerring von Schraubkranznabe entfernt

Nach dem Reinigen kann man die Lagerkugeln einfüllen und gleichmäßig verteilen. Dabei kann man eine dünne Fettschicht auftragen, damit die Kugeln am Platz bleiben. Das Fett sollte keinesfalls auf die Gewinde geraten. Träufele nun ein paar Tropfen auf das Gewinde das Lagerrings, bevor Du ihn einsetzt - wirklich nur ein paar Tropfen des blauen Gewindeklebers, so dass die Lager oder Sperrklinken nicht verkleben. Trage nun etwas Fett auf die Lagerfläche des Lagerrings auf.

Gewindekleber auf den äußern Lagerring

Loctite auf den äußern Lagerring geben

Der äußere Lagerring wird gegen den Uhrzeigersinn festgeschraubt. Während des Festschraubens kann sich also der Freilauf vom Laufrad lösen. Schraube den Lagerring so weit auf, ohne dass er fest wird. Schraube den Freilauf mit Hilfe eins Ritzels und einer Kettenpeitsche (oder einem Freilaufabzieher) so fest, dass er genügend Halt hat, wenn die äußere Lagerringplatte festgezogen wird. Der Lagerring kann mit einem Zapfenschlüssel oder Hammer plus Körner (abwechselnd an beiden Löchern ansetzen) festgeschraubt werden.

Der äußere Lagerring wird gegen den Uhrzeigersinn festgeschraubt

Äußere Lagerringplatte festschrauben

Fertig!

New Winner Körper

SunTour new Winner Körper

Der New Winner Körper ist geschickt gebaut, so dass er fünf oder sechs Ritzel mit 5,5 mm Abstand oder sechs bis sieben Ritzel mit 5 mm Abstand aufnehmen kann. Das äußere Ritzel kann bei sechs Ritzeln minimal 13 Zähne und bei sieben Zähnen 12 Zähne groß sein. New Winner Freilaufkörper haben eine einstellbare Kontermutter statt Shims und wurden im Allgemeinen korrekt justiert ausgeliefert. Zwei Stück des unten abgebildeten sehr seltenen Werkzeugs waren notwendig, um den New Winner Körper einzustellen. Diese Arbeit ist allerdings so gut wie nie nötig.

Nicht leicht zu bekommen aber üblicherweise nicht notwendig: Das SunTour New Winner Werkzeug

SunTour New Winner Werkzeug

Freilauf/Freehub® Körper

Freehub Freilaufkörper auseinandergebaut
TL-FH 40 Freilaufnabenwerkzeug

Die meisten Shimano Freehub-Körper können auf die gleiche Weise gewartet werden. Wie weiter oben erwähnt, lohnt sich zumeist der Aufwand nicht. Man benötigt das recht schwer aufzutreibende Shimano Spezialwerkzeug TL FH 40, um die Lagerschale abzuschrauben, die gleichzeitig der Konus für das Hauptlager ist. Kassettenkörper anderer Hersteller benötigen andere Spezialwerkzeuge oder sind nicht für eine Grunderneuerung vorgesehen.

Siehe auch

Quelle

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Rebuilding Freewheels von der Website Sheldon Browns. Originalautor des Artikels ist John Allen.