Hände hoch! Die Lenkerhöhe einstellen

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Viele Aspekte beim Fahrrad werden duch die Anforderungen von Rennfahrern geprägt. Dabei ist die große Mehrheit der Fahrradfahrer nicht dieser Gruppe zuzuordnen. Stil und Position eines Rennfahrers auf dem Fahrrad müssen nicht unbedingt den Anforderungen eines Tourenfahrers entsprechen.

Rennräder neurere Bauart tendieren zu längern Oberrohren und sind im allgemeinen etwas kleiner als noch vor Jahren üblich. Dies ist sicherlich für den Rennfahrer oder den Wochenendathleten, der auf der Suche nach der schnellsten und aerodynamischsten Sitzposition ist, sehr gut geeignet. Der typische Langdistanz-Tourenfahrer, der länger im Sattel ist, wird diese Geometrie als sehr unbequem empfinden.

Rennfahrer suchen ständig nach dem "heiligen Gral" des geraden Rückens. Das Fahren in hohen Gängen und mit hoher Intensität hält den Körper des Athleten auf den Beinen, sogar wenn er sich weit nach vorne lehnt. Tatsächlich zieht der Fahrer sogar am Lenker aufwärts, wenn es zu einem harten Sprint kommt. Diese hohe Intensität ist allerdings nichts für lange Stunden im Sattel.

Ein Tourenfahrer fährt länger und mit wesentlich weniger Pedaleinsatz. Ein Langdistanzfahrer versucht nicght besonders schnell zu sein und wird eher hohe Anstrengungen vermeiden, um keine Ressourcen zu vergeuden. Daher wird der Tourenfahrer eher aufrecht sitzen. Auch werden die Sitzpositionen im Laufe eines Fahrradfahrerlebens immer weiter geändert.

Zudem wird sich ein gelegentlicher Freizeitfahrer oder gar ein Anfänger in der Unterlenkerposition nicht wohl fühlen.

Die komfortabelste Sitzposition wird darauf hnauslaufen, mehrere Vorbauten auszutesten, um die Lenkerpsoition näher oder weiter entfernt vom Sattel oder höher oder niedriger einzustellen.

Die Vorbauhöhe einstellen

Klassische Schaftvorbauten für Gabeln mit Gewinde

Schaftvorbau mit Exzenter

Die meisten Straßenräder benutzen Gabeln mit Gewindeschaft und benötigen einen Vorbau, der in den Gabelschaft gesteckt wird. Der Vorbau wird dann mittels einer langen Schraube, die durch den vertikeln Teil des Vorbaus verläuft und mit einem Exzenter am unteren Ende verbunden ist, von innen gegen den Gabelschaft verkeilt. Durch drehen der Schraube wird der Exzenter nach oben gezogen und verkeilt sich so fest, dass der Vorbau sicher gegen Verreutschen im Gabelschaft sitzt.

Wen man die Schraube löst (zumeist mit einem 6mm Inbusschlüssel), löst man in einem den Exzenter und man kann den Vorbau entweder hinauszeihen oder weiter in den Schaft schieben. Manchmal löst sich der Exzenter aber nicht, so dass man die Schraube ein Stück weiter hinausdrehen und mit einem Stück Holz oder weichen Werkstatthammer leicht einschlagen muss.

Ältere Vorbauten haben einen konischen Expander, bei dem der Vorbauschaft gespalten ist. Diese beiden Hälften werden durch die Schraube gespreizt und drücken von innen gegen den Gabelschaft und sichern so den Vorbau. Das Prinzip ist das gleiche wie beim Exzenter.

Sobald der Vorbau gelöst ist, kann er gedreht, versenkt oder angehoben werden. Jedoch sollte man beim Hinausziehen darauf achten, dass man es nicht übertreibt. Wenn man den Vorbau zu weit hinauszieht, so dass nicht genügend Vorbauschaftlänge inm Gabelschaft verbleibt, kann sich das komplette Vorbau-/Lenker-Konstrukt während der Fahrt lösen. Und nachdem Du dann Dein gesamtes Leben in kürzester Zeit an Deinem inneren Auge hast vorbeiziehen sehen, wirst Du hart in den Boden einschlagen. Die meisten Vorbauten haben eine sogenannten "minimum Insertion" (minimale Einstecktiefe)-Markierung. Wenn Du diese sehen kannst, ist der Vorbau zu weit hiansugezogen. Sollte die Markierung gänzlich fehlen, ist eine minimale Einstecktiefe von rund 5cm ein guter Richtwert.

Falls bei Deinem Fahrrad der Vorbau zu niedrig eingestellt ist, erwarte nicht, dass Du einfach den Vorbau weiter hiansuziehen kannst. Bei den meisten fahrrädren ist der Vorbau schon mit der minimalen Vorbaueinstecktiefe vormontiert. Wenn Dein Lenker zu tief ist, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Du einen neuen Vorbau kaufen musst.

Gewindelose Steuersätze

Falls Dein Fahrrad ein sogenanntes gewindeloses Gabel-/Steuersatzsystem besitzt, bleiben als Einstelloption meist nur noch weitere Spacer. Eventuell sind oberhalb des Vorbaus einige Spacer verbaut, die nur noch unter den Vorbau getauscht werden müssen. Im allgemeinen ist es auch hier so, dass der Vorabu bereits auf die höchste mögliche Höhe vormontiert wurde und sich alle Spacer unterhalb des Vorbaus befinden.

Gewindelose Steuersätze ohne Spacer

Gewindelose Gabeln werden im allgemeinen mit sehr langen Schäften ausgeliefert, die dann auf die richtige Länge gekürzt werden sollen, so dass sie dann bei verschiedenen Rahmengrößen (Stichwort Steuerrohr) passen. Wenn Du eine neue Gabel oder einen neuen Rahmen kaufst, kannst Du getrost den Schaft ungekürzt belassen, auch wenn Du einen kleineren Rahmen fährst. So kannst Du den Vorbau schön hoch einstellen, ohne zusätzliches Zubehör kaufen zu müssen.

Gewindeloses System ohne Einsatz von Spacern

An einem seiner Fahrräder hat Sheldon Brown folgendes Vorgehen gewählt. Er benutzte eine separate Klemmung statt des Vorbaus, um den Steuersatz zu sichern. Ein gängiger 1 1/8" Schaft hat 28,6 mm Durchmesser. Es gibt viele Sattelklemmen, die dieses Maß aufweisen und zu diesem Zweck missbraucht werden können.

Wenn man die separate Klemmung benutzt, kann man den Vorbau stufenlos auf jede denkbare Höhe auf dem überstehenden Gabelschaft einstellen. Man benötigt keine Spacer und muss diese auch nicht ummontieren, wenn man einmal den Vorbau anders montieren möchte.

Bei dieser Konstruktion kommt man auch ohne Einschlagkralle aus. Wenn man den Steuersatz einstellen möchte, löst man einfach die Klemmung und die Vorbauschrauben. Dann schiebt man den Vorbau so weit hinunter wie es geht und lehnt sich mit seinem gesmaten Gewicht von oben auf den Vorbau und wackelt das System leicht hin und her. So wird das gesamte System wieder zusammen gezogen. Jetzt kann man die separate (Sattel-)klemme wieder festschrauben. Sobald dieser ordentlich fest geschraubt ist, kann man wieder den Vorbau an seine Position bringen und festschrauben.

Dieses Vorgehen sollte man bei Carbon- oder 1"-Schäften unbedingt unbedingt vermeiden. Sheldon Brown hat jedoch bei 1 1/8" Metallschäften gute Erfahrungen damit gemacht.

Kompatibilität von Vorbauten

Falls Du Deinen Vorbau tauschen möchtest, solltest Du neben Höhe und Reichweite beachten, dass nicht jeder Vorbau mit dem Gabelschaft un dem Lenker zusammenpassen kann.

Kompatibiltät von Vorbau und Gabel

Falls Dein Fahrrad eine klassische Gabel mit Gewinde und einen zugehörigen Vorbau hat, passt der Vorbau in den Gabelschaft. Hier gibt es allerdings einige Verwirrungsmöglichkeiten. Die nominelle Größe des Systems richtet sich nämlich nach dem Außendurchmesser des Gabelschafts. Der Durchmesser des Vorbauschafts ist aber 1/8" kleiner, um in das _innere_ des Gabelschafts zu passen. Daher benötigt ein 1" Gabelschaft einen 7/8" (22,2mm) Vorbauschaft und ein 1 1/8" Gabelschaft einen 1" Vorbauschaft. Je nachdem, wie man es betrachtet, kann also mit 1" der Vorbauschaft oder der Gabelschaft gemeint sein. Bei den gewindelosen Systemen ist die Verwirung nicht ganz so groß, da der Vorbau außen um den Gabelschaft passen muss und so (Vorbau-)Innen- und (Gabelschaft-)Außendurchmesser gleich sind und die Steuersatzgröße bestimmen.

Steuersatzgrößen

Die nominelle Größe des Steuersatzes richtet sich nach dem Außendurchmesser des Gabelschafts. Das ist eine Quelle für Missverständnisse, denn der Gabelschaft ist am fertig montierten Fahrrad nicht sichtbar. Der Durchmesser des Vorbauschafts ist 1/8" kleiner als der des Gabelschafts. Manchmal messen unwissende Fahrradfahrer den Durchmesser des Vorbauschaftes und meinen - unrichtigerweise -, dies sei die Steuersatzgröße.

Eine Tabelle mit den gängigen Steuersatzmaßen findet sich hier: Steuersatzmaße (Tabelle)

Kompatibilität von Vorbau und Lenker

Lenkerklemmung mit Lenkerklemmplatte

Die Dimensionen des Vorbaus: Reichweite, Rise und Höhe

Rise

Verstellbare Vorbauten

Reichweite

Höhe

Vorbauverlängerungen

Zu niedrig: Gefahr!

Quelle

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Hands Up! Adjusting Handlebar Height von der Website Sheldon Browns. Originalautor des Artikels ist Sheldon Brown.