Riemenantrieb

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Von Zeit zu Zeit werden gezahnte Riemen als Alternative zum konventionellen Kettenantrieb propagiert. Der Hauptvorteil liege darin, dass dieser Antriebstyp sauberer und verschleißärmer ist als der Kettenantrieb.

Es gibt jedoch im Wesentlichen zwei Nachteile bei diesem System:

  • Riemen könne im Gegensatz zu Ketten nicht einfach geöffnet und wieder verschlossen werden. Sie können also nicht in einem Standard-Diamantrahmen verwendet werden, sonst müsste man die Kettenstrebe herausnehmen, die Riemen einsetzen und die Kettenstrebe wieder einsetzen. Eine Möglichkeit, den Rahmen "verschließbar" zu gestalten, sind z.B. Kupplungen.
  • Riemen können weder verlängert noch gekürzt werden. Das macht es schwierig, die Gangauswahl anzupassen, wenn man Ritzel oder Kettenblattgrößen ändern möchte.
  • Riemen werden gebogen, statt sich wie Ketten um Gelenke zu drehen. Das macht sie weniger effektiv.
  • Riemen längen sich stark. Um Hüpfen über Ritzelzähne zu vermeiden, müssen sie gespannt werden, was die Effektivität noch weiter einschränkt.
  • Riemen können nicht so schmal wie Ketten gebaut werden. Daher bieten sie sich für Schaltungen auf Umwerfer-/Schatltwerkbasis nicht an.

Wie auch beim Kardanantrieb sind alle diese angepriesenen Vorteile auch mit einem gekapselten Kettenantrieb erreichbar.

Seit einiger Zeit sind Riemen von Gates Carbon Drive mit Carbonverstärkungen in Mode gekommen. Diese längen sich nicht so stark wie herkömmliche Riemen und müssen deswegen nicht so stark gespannt werden. Kohlefaserverstärkter Kunststoff ist jedoch sehr brüchig und diese Riemen können leicht brechen, wenn diese Fasern beschädigt werden. So könnte der Riemen seitwärts auf eine Spannrolle gehebelt werden, es könnte sich ein Ast oder ein Hosenbund zwischen Riemen und Spannrolle verfangen. All das führt zu einer Anfangsbeschädigungen, die zu einem zerbröseln des Riemens führen könnte. Ein Gates Riemen sollte relativ lose über die Spannrollen geführt werden und gespannt werden, indem man die Spannrollen auseinander zieht. Dadurch wird der Riemen wie im normalen Betrieb nur in Längsrichtung belastet.

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Quellen

Dieser Artikel basiert auf dem Glossar von der Website Sheldon Browns. Der Originalautor des Artikels ist Sheldon Brown.