Fahrradfahren und Schmerzen

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Fahrradfahren sollte keine schmerzhafte Angelegenheit sein. Klicke auf ein Körperteil (im Inhaltsverzeichnis), das Dich schmerzt und suche Schmerzlinderung!

Medizinischer Rat

Wir können natürlich keinen medizinischen Rat geben. Die folgende Übersicht kann Dir einen Anhaltspunkt geben, wo Du mit dem Suchen anfangen kannst. Bitte suche im Zweifelsfall lieber ärztlichen Rat!

Haltung

Eine gute Haltung während des Fahrens unterscheidet sich maßgeblich von der Haltung beim Sitzen oder Stehen. Eine Haltung, die beim Sitzen bequem ist, muss es nicht unbedingt beim Fahrradfahren sein. Die richtige Fahrradfahrhaltung muss die Pedalierbewegung mit in Betracht ziehen. Zusätzlich müsen Unebenheiten vom Fahrer aufgenommen werden.

Viele unerfahrene Fahrer nehmen eine Haltung an, die den Oberkörper vollständig mit den Knochen trägt. Der Vorteil ist, dass man keinerlei Muskelkraft benötigt, jedoch ist der entscheidende Nachteil, dass jegliche Unebenheit durch die starre Haltung zu Unbehaglichkeit oder gar Verletzung führen kann. Dabei sind besonders Rücken, Hände, Handgelenke, Schultern oder Nacken betroffen.

Falsche Haltung wird überwiegend an drei Stellen zu finden sein:

  1. Der Rücken sollte wie eine Brücke gebogen sein und nicht schlaff zwischen Hüfte und Schultern durchhängen. Wenn der Rücken richtig gebogen ist, sorgen Unebenheite dafür, dass er sich ein klein wenig weiter beugt. Das ist harmlos. Wenn man mit durchhängendem Rücken fährt, drückt sich der Rüpcke weiter durch und das führt unter Umständen zu schweren Bandscheibenproblemen.
  2. Die Ellenbogen müssen leicht gebeugt und auf keinen Fall gerade durchgestreckt sein. So können die Armmuskeln Stöße abfangen.
  3. Die Schultern sollten nach vorne gedrückt werden, so dass die Brustmuskulatur dabei hilft, das Körpergewicht zu tragen. Manche Radfahrer mahen den Fehler, die obere Wirbelsäule hängen zu lassen und das Gewicht von den Halsknochen tragen zu lassen.
    Die Schulter nach vorne zu rollen, gleicht die Beugung der Ellenbogen wieder aus, so dass man wie bei der entspannten durch die Knochen getragenen Haltung sitzt. Jedoch hat man den Vorteil der Elastizität seiner Muskulatur als Stoßfänger.

Falls Du bisher immer Deine Knochen hast den Körper tragen lassen, wirst Du die muskulär getragen Haltung anfangs sehr ermüdend finden. Je stärker Du pedalierst, desto stärker wird Dein Oberkörpergewicht durch die Reaktionskräfte des Pedalierens getragen.

Wenn Du es nicht gewohnt bist, in dieser Haltung zu fahren, kannst Du diese muskulär getragene Haltung vermutlich nur wenige Kilometer aufrecht erhalten. Du wirst automatisch wieder in dei knochengetragene Haltung verfallen. Daher solltest Du mit kurzen Ausfahrten beginnen und Dich langsam steigern. Es ist wahr, dass jemand, der bei guter Gesundheit ist, problemlos ein Fahrrad für 15 km bewegen kann. Jedoch kann jemand, der die richtige Körperhaltung nicht gewohnt ist, dies als sehr unkomfortabel empfinden. Daher ist es besser, mit drei bis fünf Kilometern zu beginnen und sich nach und nach an längere Strecken heranzutasten.

Deine Fähigkeit, die richtigen Position einzunehmen, hängt stark davon ab, wie gut Dir das Fahrrad passt. Wenn Du ein Rennrad fährst und keine Wettbewerbe fährst, ist unter Umständen der Lenker zu tief für Dich eingestellt. Das führt häufig zu Hand-, Handgelenk-, Schulter- oder Nackenschmerzen.

Siehe auch

Körperteile

Achillessehen

Die Achillessehen befinden sich auf der Hinterseite der Fußgelenke und verbinden die Muskeln der Schenkel mit der Ferse. Falls Du hier Schmerzen hast, kann man von einer fehlerhaten Pedaliertechnik ausgehen. Häufig lässt sich das problem auf Ankling zurückführen. Unter Umständen wird das durch einen zu hohen Sattel ausgelöst, bei dem der Fahrer seine Fußspitzen weit nach unten drücken muss, um die unterste Pedalstellung zu erreichen.

Auch wenn man die Cleats zu weit vorne montiert hat oder sonst eher mit den Zehen pedaliert statt mit dem Fußballen. Je weiter vorne der Kontakt zwischen Fuß und Pedal liegt, desto größer ist die Belastung für die Achillessehne.

Ein weiterer Grund, warum man auf dem Fußballen pedalieren sollte ist, dass der Fußballen wesentlich mehr Gewicht tragen kann als der Fußgewölbe. Das ist vor allem bei Schuhen mit weicher Sohle zu beachten. Bei Schuhen mit einer sehr verwindungssteifen Sohle (die meisten Fahrradschuhe) ist das kein großes Thema. Auch bei sehr kurzen Strecken uind weichen Schuhsohlen sollteb hier keine Probleme auftauchen.

Finger

Füße

Fußgelenke

Schmerzen in den Fußgelenken werden häufig durch Ankling hervorgerufen.

Ein weitere Grund kann auch ein Senkfuß sein, dagegen hilft eine orthopädische Schuheinlage.

Ein verbogenes Pedal oder eine verbogene Kurbel kann die perfekte Kreisbewegung des Fuß(gelenks) verhindern. Auch das ist eine Möglichkeit für Schmerzen in den Fußgelenken.

Genitalien (M)

Siehe Ein bequemer Sattel

Genitalien (W)

Siehe Ein bequemer Sattel

Hände

Falls die Haut an Deinen Händen wund wird, helfen Fahrradhandschuhe. Wenn Du mit bloßen Händen fährst und schwitzt, kann das dazu führen, dass Du den Lenkergriff zu fest anfassen musst, um nicht abzurutschen.

Auch interessant in diesem usammenhang können die Abschnitte über Finger und Handgelenke sein.

Handgelenke

Schmerzen in den Handgelenken werden oft durch falsche Haltung hervorgerufen.

Manchmal kann auch der Winkel des Sattels zu niedrig eingestellt sein, so dass man beim Fahren auf dem Sattel nach vorne rutscht und sich unwillkürlich mit den Handgelenken abstützt, um nicht vollends vom Sattel zu rutschen.

Evtl. ist auch der Abschnitt über Finger interessant für Dich.

Hintern

Knie

Nacken

Nackenprobleme hänge meistens mit falscher Haltung auf dem Fahrrad zusammen.

Gelegentlich resultieren Nackenprobleme auch aus einem schlechteingestellten Helm. Wenn dieser zu weit vorne sitzt, muss der Fahrer den Koipf weit in den Nacken legen, um nach vorne sehen zu können. Starkes Kopf in den Nacken legen, kann zu schweren Schäden führen. Daher ist es absolut wichtig, dass der Helm zum Fahrstil des Fahrers passt. Fahrer, die einen aggressiveren Fahrstil pflegen, müssen einen Helm targen, der weiter im Nacken sitzt als solche Fahrer, die aufrechter sitzen.

Schlecht sitzende Fahrradbrillen können auch ein Grund für Nackenschmerzen sein. Wenn Dir die Brille ständig die Nase herunterrutscht, musst Du den Kopf stärker in den Nacken legen, um noch durch die Gläser und nicht darüber schauen zu können.

Oberschenkel

Wenn Du längere Touren bei heißem Wetter fährst, läufts Du Gefahr, Dir schmerzhafte Aufschürfungen an den Innenseiten der Oberschenkel zuzuziehen. Meist ist dies Folge eines ungeeigneten Sattels. Ein zu breiter Sattel oder ein Sattel mit dicker Gelauflage wird an Deinen Schenkeln reiben. Der beste mögliche Sattel, um soclhe Probleme zu vermdien ist der klassische Ledersattel.

Zudem kann das Tragen vernünftiger Fahrradhosen kann helfen. Jedoch ist von kurzen Hosen mit übertriebener Polsterung abzuraten, da sie das Problem noch verschlimmern können.

Manche Fahrradfahrer reiben sich vor langen Ausfahrten ihre Weichteile mit Speisestärke ein.

Rücken

Schultern

Schulterschmerzen sind zumeist eine Folge von falscher Haltung.

Manchmal kann auch der Winkel des Sattels zu niedrig eingestellt sein, so dass man beim Fahren auf dem Sattel nach vorne rutscht und sich unwillkürlich mit den Handgelenken abstützt, um nicht vollends vom Sattel zu rutschen.

Falls Du nur in einer Schulter Schmerzen verspürst, kann das die Folge einer Asymmetrie sein. Beugst Du beide Arme genau gleich, wenn Du den Lenker anfasst. Hälst Du möglicherweise eine Schulter höher als die andere?

Manche Leute haben unterschiedlich lange Arme. Hier kann es nötig sein, den Lenker leicht außermittig zu montieren, so dass der kürzere Arme weniger weit gestreckt werden muss als der längere Arm.

Quelle

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Bicycling and Pain von der Website Sheldon Browns. Originalautor des Artikels ist Sheldon Brown.