Fahrradhelme
Sheldon Brown und sein Umfeld waren Early Adapter von Helmen und haben mindestens einen Sturz hinter sich gebracht, bei dem die Landung auf dem Helm schwerwiegende Verletzungen verhindert hat.
Er riet zum Tragen eines Helms, glaubte aber nicht, dass eine gesetzliche Helmpflicht ein guter Weg sei, dies zu fördern.
Manche Helme bieten eine bessere Abdeckung und einen besseren Schutz als andere. Es ist empfehlenswert, eher die mit diesem bessern Schutz zu kaufen. Ein Helm sollte vorzugsweise eine helle Farbe haben, damit man tagsüber gut gesehen wird. Für gute Erkennbarkeit bei Nacht sind Reflektoren empfehlenswert. Am Fahrradhelm kann man wunderbar einen kleinen Rückspiegel, eine Kopflampe oder eine Miniaturvideokamera befestigen, auch wenn alle diese Erweiterungen ein mögliches kleines Risiko bei einem Sturz darstellen.
Links in der Navigation dieser Seite ist das berühmte Foto von Sheldon Brown mit dem Adler zu sehen. Sheldons letzte bekannte Aussage zum Thema Helme, während er schon an Multiple Sklerose litt, war folgende:
Tatsächlich trage ich inzwischen keinen Helm mehr, weil ich nicht mehr in der Lage bin, Fahrrad zu fahren. Heutzutage fahre ich eine Liegedreirad, das so stabil ist und dessen Schwerpunkt so niedrig liegt, dass ich nicht glaube, dass ein Helm notwendig ist.
Sollte ich jedoch durch ein Wunder jemals wieder Fahrrad fahren können, trage ich sofort wieder einen Helm.
Der Helm schützt den Kopf gegen Einschläge von der Seite, von Hinten und insbesondere von oben. Zugegebenermaßen sind Einschläge von oben sehr selten - jedoch seitliche oder Schläge von Hinten sind bei Stürzen an der Tagesordnung.
Ich empfehle allen Fahrradfahrern, einen Helm zu tragen, glaube jedoch nicht, dass das durch eine gesetzliche Helmpflicht durchgesetzt werden muss.
Ich weiß nicht wie wahr die folgende Aussage ist, aber ich habe Berichte gesehen, die Nahe legen, dass bei der Helmpflichteinführung in Australien (oder war es nur einer der Staaten dort?), die Nutzung des Fahrrads so stark zurückging, dass der nachfolgende Anstieg an Todesfällen durch Herzkrankheiten höher war als die tödlichen Fahrradunfälle durch Kopfverletzungen.
Praktische und Rechtliche Aspekte
Bei den meisten Fahrradunfällen ist kein Motorfahrzeug beteiligt. Die meisten Stürze bei Fahrradunfällen - auch solche bei denen Motorfahrzeuige beteiligt sind - haben als Fallhöhe die Kopfhöhe. Diese Stürze sind in jedem Fall in der lage permanente Gehirnverletzungen oder -schäden zur Folge zu haben. Es existieren Studeien über Helme und Verletzungswahrscheinichketen die belegen, dass Helme diese Art Verletzungen verhindern oder redzieren sollten und es auch tatsächlich machen.
In Ländern wie den Niederlanden in denen das Terrain flach, typische Fahrradstrecken kurz und langsam sind, motorisierte Verkehrsteilnehmer sehr vorsichtig sind und Fahrräder Prioritäten genießen haben Fahrradfahrereine sehr geringe Verletzungs und Sterbequote. Dennoch würde das konsequente Tragen eines Helms bei holländischen Fahreradfahrern deren Sicherheit erhöhen. Fharradfahrer, die unter schwierigeren Bedingungen unterwegs sind, würden sogar noch mehr davon profitieren. Man kann feststellen, dass die gesundheitliche Vorteile des Fahrradfahrens diejenigen ausstechen, die durch das Nichttragen eines Helms entstehen. Aber warum soll man seine chancen nicht noch verbessern?
Die Popularität von Fahrradhelmen unterscheidet sich von Land zu Land, je nach Fahrradfahrertypen und Fahrtarten. Helme wurden bei Rennfahrern innerhalb von wenigen Jahren üblich und sind nahezu durchgängig bei ambitionierten Fahrradfahrern in den USA, Kanada und Deutschland im Einsatz seitdem effektiv schützende Modelle existieren. Sheldon Brown hat davon gehört, dass Fahrradhelme auch in Schweden durchaus üblich sind. In manchen Teilen Australien gibt es sogar Helmpflicht für Fahrradfahrer. In wenigen Staaten der USA gibt es lediglich eine Helmpflicht für Kinder.
- Folgende Tabelle listet alle zu Zeitpunkt der Artikelübersetzung bekannten Länder mit geltenden Helmpflicht auf
Land | Bemerkung |
---|---|
Australien | gilt für alle Radfahrer |
Estland | gilt für alle unter 16 Jahren |
Finnland | gilt für alle alle Radfahrer |
Island | gilt für alle unter 15 Jahren |
Israel | gilt für alle unter 18 Jahren |
Japan | gilt für alle unter 13 Jahren |
Kroatien | gilt für alle unter 16 Jahren |
Litauen | gilt für alle unter 18 Jahren |
Malta | gilt für alle alle Radfahrer |
Neuseeland | gilt für alle alle Radfahrer |
Österreich | gilt für alle unter zwölf Jahren |
Schweden | gilt für alle unter 15 Jahren |
Slowenien | gilt für alle unter 15 Jahren |
Slowakei | gilt für alle unter 15 Jahren und alle Radfahrer außerhalb geschlossener Ortschaften |
Spanien | gilt für alle Radfahrer außerhalb geschlossener Ortschaften. Ausnahme lange Steigungen oder hohe Temperaturen |
Südafrika | gilt für alle Radfahrer |
Südkorea | gilt für alle unter 13 Jahren |
Tschechien | gilt für alle und Jugendliche unter 18 Jahren |
USA | gilt für in 38 Bundesstaaten jedoch überwiegend nur für alle unter 16 Jahren |
Gesetze zur Helmpflicht sind sehr kontrovers weil viele Leute, denen Fahrradfahren nicht wichtig erscheint, verzichten lieber auf das Fahrradfahren, wenn sie einen Helm tragen müssen.
Sofern Helmeinsatz nicht weitestgehend üblich und nachhaltig durchgesetzt wird, sind Gesetze weniger erfolgreich als Werbung und Überzeugungsarbeit für das Helmtragen. Deutliche Unterstützung für diese Art Gesetzt kommt im wesentlichen von außerhalb der Fahrradgemeinschaft. Wenn Helmgesetze durchgesetzt werden, sollten sie unter strenger Beobachtuing stehen, um verheerende ungewünschte Konsequenzen zu vermeiden. Ein Fahrradfahrer, der im Falle ines Unfalls keinen Helm getragen hat, sollte auf keinen Fall vor Gericht eine Teilschuld zugesprochen bekommen. Dieser Haftungsausschluss ist allerduings üblich bei Gesetzen zu Sicherheitsausrütung, um zu vermeiden, dass jemand, der sich völlig regelkonform verhalten hat, die volle rechtzliche Schuld zugewiesen bekommen kann. Gut meinenende Verteidiger von Sicherheitsausrüstung sind sich dieser Schwachstelle nicht immer bewusst.
Neben verpflichtenden Helmgesetzen ist der Hauptaspekt bei der Helmbenutzung das individuelle Risiko, das man eingehen möchte (und das man seiner Familie, seinen Freunden und der Allgemeinheit zumutet), im Verhältnis zu den Kosten und der Unbequemlichkeit eines Helms zu sehen.
Jemand, der eine freiwillige Entscheidung trifft, sich einen Helm zu kaufen, hat sicherlich auch schon die Entscheidung getroffen, Fahrrad zu fahren. Jemand, der durch Gesetze zum Helmtragen gezwungen wird, hat diese Entscheidung noch nicht getroffen. Einige Studien zeigen, dass die Fahrradnutzung zurückggeht sobald Helmpflicht gesetzlich eingeführt wird. Weitere Studien zeigen auf, dass auf die Gesamtbevölkerung hochgerechnet, Todesfallraten trotz Helmpflicht nicht zurückgehen. Die tasächliche geringe Zahl an Helmträgern ist genau auf diese Situation und das "Risikogleichgewicht" zurückzuführen - Fahrradfahrer, die einen Helm tragen, riskíeren angeblich mehr als solche ohne Helm, was auch bedeuten kann, dass schlicht mehr Fahrrad gefahren wird.
- Siehe auch
- Helm, ja bitte, aber nicht immer (Velophil Blog bei Zeit Online)
- Fahrradunfall ohne Helm – Mitverschulden an der Kopfverletzung?
Die Geschichte des Helms
Fahrradhelme haben sich über die Jahre immer weiter entwickelt. Helme wie wir sie heute kennen existieren erst seit Mitter der 1970er Jahre.
Rennfahrer benutzen die sogenannten Sturzkappen bis es bessere Modelle mit optimiertem Aufprallschutz auf dem Markt erhältlich waren. Ein paar wenige Fahrradfahrer (z.B. der Kolumnist Dr. Eugene Gaston vom Bicycle Magazin) trug Hockey- und Bergsporthelme um das Jahr 1970 herum. Club- und Rennfahrer erkannten die Notwendigkeit zum Kopfschutz. Es gab jedoch keine Helme, die auf Schutz und gleichzeitig Leichtgewichtigkeit kombiniert mit uneingeschränktem Gesichtsfeld und Ventilation hin optimiert waren.
Um 1973 herum brachte eine Firma aus Seattle (USA) namens Mountain Safety Research einen modifizierten Bergsporthelm auf den Markt, der ein Stoffnetz an acht verformbaren Klemmen hatte, die Aufparrlschutz versprachen. MSR ergänzte später eine EPS (Expanded Plystyrene) Schaumhülle, die zwischen den Netzstreifen verlief. Im Jahr darauf brachte Bell den Bell Biker Helm auf den markt, der als erster Helm speziell von Grund auf nur für das Fahrradfahren ausgelegt war. Er war aus EPS als Aufprallschutz und hatte spitz zulaufende Ventilationsschlitze ud sah damit im Wesentlichen schon so aus wie moderne Helme.
Standards und Testmethoden für Fahrradhelme wurden in den USA durch die American National Standards Institute (ANSI), die Snell Memorial Foundation, die American Society for Testing and Materials (ASTM) un aktuell von der United States consumer Product Safety Commission (CPSC) erstellt. In Deutschland werden diese durch TÜV-, GS- oder ein CE-Siegel belegt.
Helmtypisierung
Modern bicycle helmets have been of three main types:
- Hardshell: The MSR and Bell helmets, and other early ones, were of this type. They had a hard plastic shell, to resist penetration by pointed rocks, curbs, etc. Most skate-style helmets are still made this way.
- No-shell: for a short while, in the late 1980s, helmets were produced with the expanded polystyrene shell covered only by thin cloth. The first such helmet was developed by Jim Gentes, who founded Giro. This helmet passed the helmet-testing standards of the time and weighed less than other helmets, but questions arose as to whether the polystyrene might snag on rough pavement, causing brain and neck injury due to head rotation. Also, such helmets would often break apart on impact.
- Thin-shell: The plastic shell is too thin to provide protection against object penetration, but it does provide a smooth surface to avoid snagging on rough pavement, and helps to hold the helmet together on impact. In high-end helmets with big vents, reinforcing of plastic, nylon or more exotic materials is molded inside the expanded polystyrene. Most helmets made and sold since 1990 are thin-shell helmets.
Bicycle helmets over the years Hairnet MSR, 1973 Bell Biker, 1974 Hairnet helmet (Helmet wearer unknown) MSR helmet, 1974 (Helmet wearer is Milt Raymond, Boston-area utility cyclist and inventor.) Bell Biker helmet, 1974 (Helmet wearer is Jacek Rudowski, avid Boston-area recreational cyclist.)
No-shell, 1990 Thin-shell, 2004
No-shell helmet (The helmet wearer is John Torosian, then President of the League of American Wheelmen.) Thin-shell helmet (The helmet wearer is Tom Revay, an avid Boston-area commuter and recreational cyclist.)
Helmdiskussion
There has been heated controversy ("helmet wars") among cyclists and cycling advocates about helmet laws and helmet use. Helmet skeptics are primarily libertarians opposing helmet laws and riders who see helmet advocacy as unthinking protectionism. Although small in numbers, they are adamant, and fill blogs and bulletin boards with anti-helmet messages, giving rise to the term "helmet wars".
Bicycling advocates who dismiss helmet use generally assume that the greater good is achieved by convincing more people to ride bicycles, even at the expense of avoidable injuries. Helmet advocates, on the other hand, have included not only many safety-conscious cyclists but also generalist safety advocates -- in particular in the USA, Safe Kids USA. Both sides have more in common than they might think: both like to make decisions for other people. Both often fail to consider unintended consequences. Helmet opponents consistently deny the robust scientific data supporting helmet use. Non-cyclist helmet advocates have had to learn that there is more to safe bicycling than helmets; that promotional campaigns and helmet giveaways to low-income people are more effective than laws; and that fairness requires a helmet law to include a liability exclusion.
It's a classic case of imposing of one view or another of the interest of society, versus self-interest based on an individual's best judgment. The "dangerization" of bicycling has a bad taste for us, but so does dismissal of the real benefits of helmet use.
It has correctly been asserted by advocates on both sides that avoiding a crash is preferable to crashing in a helmet. But beyond this, safer roads, careful and skillful cycling and use of other safety equipment, particularly lights at night, reduce injury risk to the entire body more than wearing a helmet on the head. Physical exercise from bicycling increases life expectancy more than risk decreases it, even without a helmet -- though this last argument fails to take quality of life into account. Exercise increases life expectancy by a few years for large number of people, while helmet use can increase it by decades for those who crash, and also prevent long-term disability. There is also no reason to think that bicycling is the only form of exercise that a person avoiding helmets would use.
Web sites for more information on helmets and the helmet wars issues:
- Pro: Bicycle Helmet Safety Institute (US)
- Con: Bicycle Helmet Research Foundation (UK)
Siehe auch
- Helm, ja bitte, aber nicht immer (Velophil Blog bei Zeot Online)
- Fahrradunfall ohne Helm – Mitverschulden an der Kopfverletzung?
Quelle
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Bicycle Helmets von der Website Sheldon Browns. Originalautor des Artikels ist Sheldon Brown.